2014Alain MuellerComment

Zion

2014Alain MuellerComment
Zion

Als wir am nächsten Tag aufwachen, steht neben uns ein riesen Kreuzer. Zuerst glauben wir, wir träumen. Aber nach einer Weile sehen wir ein, unsere Gefährte sind neben diesem Monster nur kleine Spielzeugautos. Neben dem riesen Kahn steht noch ein Schnellboot und noch ein Jetski. Welcome to the United States of America.

Immer noch begeistert von der gestrigen Wanderung frühstücken wir ausgiebig und räumen danach unser Sack und Pack zusammen. Nachster Halt: Zion Natioanl Park. Die Überfahrt von Page zum Zion dauert nicht lange. Wenn man aber vom Bryce NP oder von Page den Zion anpeilt, fährt man durch den Ost-Eingang in das Tal und fährt entlang beeindruckender Fels- und Farbkombinationen.

Das Highlight

ist aber ganz sicher die Tunneldurchfahrt. Für normale PW's ist die Durchfahrt kein Problem. Aber für unsere "Mini's" muss der Tunnel in eine Richtung gesperrt werden. Das kostet die WoMo-Fahrer dann auch eine kleine Gebühr.  Also stellen wir uns in die Fahrzeug-Kolonne und geniessen bei Stop'n'Go die Flora und Fauna. Wir sehen auch ein  Bighorn Sheep, dass aus erhöhter Position den Verkehr beobachtet. Die Durchfahrt stellt für uns alten RV-Hasen keine grossen Probleme dar und kurz darauf befahren wir die letzten Serpentinen vor dem Watchman Campground. Auf diesem Campingplatz haben wir vorreserviert und haben wunderschöne Sites direkt am Virgin River.

Wir installieren unsere Schlafzimmer und stürzen uns in Badehosen in das kleine Flüsschen. Das Wetter ist warm und das Wasser angenehm kalt ( ca. 7 RIG). So lässt es sich leben.

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Wie beinahe jeden

Abend, klingt dieser gemütlich aus und wir gehen früh ins Bett.

 

Früh ins Bett und früh wieder auf: Angels Landing is calling. Vor Sonnenaufgang schnappen wir uns einen der ersten Shuttles. Bei der Haltestelle The Grotto steigen wir aus und machen uns zu Fuss auf den Weg. Es sind schon einige Wanderfreunde mit uns unterwegs, doch das ist noch nichts im Vergleich zu unserem Abstieg. Aber dazu später mehr.

Es geht steil bergauf. Der Weg ist aber geteert oder mit Schotter belegt und somit keine grosse Herausforderung. Anstregend ist es trotzdem, da es auf den ersten Kilometern 400 bis 500 Meter in die Höhe geht. Nach ca. 3.5 Kilometern kommt der anspruchsvollere Teil. 

Über einen

schmalen Grat gelangen wir zu den ersten Kletterpartien. Es wird noch enger und man muss Trittsicher sein und keine Höhenangst ist auch von Vorteil. Der Weg ist mit Ketten und Drahrtseilen gesichert. Sie dienen zum Festhalten und hochziehen. Jedes Jahr gibt es einige Unfälle. Sehr oft auch mit Todesfolge. Also ist absolute Konzentration angesagt. Es sei noch erwähnt dass wir auf dem Grat vor den Kletterstellen einen Ami am Handy antreffen. Er telefoniert scheinbar mit Verwandten. Ein bisschen hysterisch und panisch erzählt er dem Gesprächspartner, dass er noch nie etwas gefährlicheres gemacht hat...

 

Oben angekommen erwartet uns ein atemberaubender Ausblick in das Tal. Wir geniessen die Aussicht, schiessen unzählige Fotos und gönnen uns einen Zwischenwipf. Zuviel Zeit wollten wir dann trotzdem nicht verplemperln, da ein Kreuzen bei den engen Ketterstellen beim Abstieg sehr schwierig ist und der Touristenstrom drastisch zunimmt.

An gewissen

steilen Hängen warten wir 2, 3 Minuten und rechts oder links geht es 200 Meter senkrecht runter. Wir sind froh, als wir den engen Grat überqueren und wieder zurück auf dem Schotterweg sind. Wir beobachten auf sicherem Terrain die kletternden Pilgermassen - es ist schon erstaunlich, dass nicht mehr Unfälle passieren.

 

Kurz vor dem Mittag sind wir schon wieder beim Zeltplatz. Den Nachmittag verbringen wir in Springdale mit Shopping, Vorräte auffüllen und Käffääle... Auch den nächsten Tag besprechen wir. Die Wetteraussichten verschlechtern sich und es sind Flash Floods angesagt, welche die Slot Canyons und engen Täler blitzartig überfluten können. Mal schauen. Wir geniessen den schönen Abend bei einer Grillade und einer guten Flasche Wein und lassen den morgigen Tag auf uns zukommen.