2012Alain MuellerComment

Las Vegas

2012Alain MuellerComment
Las Vegas

Es ist der 24. September 2012. Alain's 30. Geburtstag. In Las Vegas, Baby!

Wir wachen beide früh auf, obwohl wir für unsere Verhältnisse eher spät ins Bett gegangen sind. Aber wir wollen pünktlich bei der Vermietstation sein. Wir frühstücken, räumen noch den Rest auf und kontrollieren, ob alles eingepackt ist. Dann gehts quer über die Strasse, wo wir uns tränenreich von unserem Schatz verabschieden. Die Abnahme verläuft ohne Probleme, keine Schäden und auch sonst nichts, das beanstandet wird. 64 Meilen müssen wir noch nach bezahlen: da hat der Rene von Hang Loose gut gerechnet. Insgesamt sind wir also 3064 Meilen im Caco herum gedüst: 4931.03 Kilometer...

Und nun heisst's

warten bis der Shuttle-Bus zum Hotel fährt. Um 11.00 Uhr gehts los, der Schoför zieht ganz cool seine Handschuhe an und wir steigen in den Van, der uns ins Hotel Venetian, einem der grössten Hotels auf der Welt, bringt. Nach kurzer Fahrt durch die Aussenquartiere Las Vegas' biegen wir ein auf den Las Vegas Boulevard, kurz 'Strip' genannt. Links und rechts bauen sich die Hotel-Resorts auf, die man von unzähligen Bildern und Filmen her kennt. Und bevor wir uns versehen, hält unser kleiner Bus auf dem Markusplatz vor dem Campanile in Las Vegas oder so ähnlich. Wir sind ein klein wenig überfordert!
Die schiere Grösse und die Hektik sind wir uns nicht mehr gewohnt und gleichzeitig beeindrucken uns die detaillierten Nachbauten Venedigs und die fantastische Lobby des Hotels. Wir finden das Check-In-Desk und hoffen, dass wir unser Zimmer schon beziehen können. Als uns die Dame an der Reception dann erklärt, dass uns ein Suiten-Upgrade läpische $ 45.00 pro Nacht kostet, wir auf den Strip sehen und im 44. Stock nächtigen würden und diese schon bezugsbereit sei, mussten wir nicht zweimal überlegen. Der einzige Nachteil: das Zimmer ist im Schwesterkomplex, dem Palazzo Resort Hotel. Was uns einen 20 minütigen Fussmarsch mit gefühlten 200 Kilo Gepäck beschert. Der Lohn ist ein Zimmer, mit einem wunderschönen Bad, einer fantastischen Aussicht, drei Flatscreens, einer gefüllten Mini-Bar und einem super bequemen Bett. Wir sind sprachlos vor Begeisterung.

Wir schmeissen

unser Gepäck hin und skypen mit Jenny's Schwester samt Schwager und Alain's Mami und per Zufall noch mit einem seiner Freunde.
Danach geht es runter in die City. Zuerst schlendern wir durch die Katakomben des Hotels, vorbei an der Rialtobrücke und den Kanälen von Venedig, hören den Gondolieri zu wie sie singen. Die Decke ist angemalt wie der Himmel, azzurblau mit kleinen Wölkchen als würde die Sonne gleich untergehen. Einmal mehr kommen wir aus dem staunen nicht heraus.
Als wir dann die Münder wieder schliessen können und Jenny schon zig blaue Flecken hat vom ewigen ,träum ich, kneif mich mal', erklärt uns ein netter amerikanischer Carabinieri, wo der Food Court zu finden sei. Wir haben einen riesen Kohldampf und lassen uns vom Panda Express, einer super asiatischen Fast-Food-Kette, stärken und sättigen. Kurz darauf finden wir auch einen Ausgang und stehen endlich auf dem Strip. Wir haben noch ein bisschen Zeit und sehen uns die nächstgelegenen Hotels und den Trubel auf der Strasse an.

Aber da wir noch Programm haben für den Abend - Alain hat sich ein Abendessen in einem guten Steakhouse gewünscht, mit groooooossen Steaks - kehren wir gegen 18.00 in unsere Suite zurück. Nach vier Wochen ohne ein richtiges Badezimmer geniessen wir es in vollen Zügen und duschen ausgedehnt. Und vergessen natürlich die Zeit. Urplötzlich ist es 20.00 und wir im Stress. Aber als wir im Gallagher's Steak House im New York New York Hotel ankommen, ist es rappel voll und wir dürfen an der Bar noch einen Drink nehmen, alles wieder easy going... Kurze Zeit später werden wir an unseren Tisch geführt. Jenny bestellt Irish Organic Salmon und Alain genehmigt sich ein 18 oz Dry-Aged New York Sirloin, was ungefähr 500 Gramm entspricht.
Mit dicken Bäuchen und ein bisschen angeheitert gehts nach dem Essen Richtung Casino des New York New York.

An einem Black Jack

Tisch findet Alain noch ein Plätzchen. Die Einsätze sind nicht hoch, wir wollen ja nicht am ersten Abend schon unsere Eltern anrufen um uns Geld zu senden. Nach gut einer Stunde verlassen wir das Casino mit einer ausgeglichenen Bilanz in Richtung Nachtclub und kommen so gegen 3:00 früh, nach einem tollen Abend, einem schönen Spaziergang am Strip und an den verlassenen Kanälen von Venedig entlang, in unsere Suite zurück.

Der nächste Tag beginnt mal nicht so früh. Wir schlafen aus und füttern als erstes mal das Kätzchen. Es hat sich irgendwann in der Nacht bei uns eingeschlichenen, wir zwei wissen auch nicht mehr wo und wann, hehe. Das kalorienreiche Katerfrühstück verbrennen wir beim Besuche der tollen Shopping Malls und Resort Shops der einzelnen Hotels. Nachdem wir mehr Geld beim Shoppen verloren haben als an irgend einem Spieltisch, beschliessen wir den Abend mit einer feinen New York Style Pizza im Grimaldi's Pizzeria. Beim Besuch der Fremont Street, welche mit einer riesigen Projektsionsfläche in 27 Metern Höhe und über vier Blocks (450 Meter) gedeckt ist, vertreten wir uns noch ein wenig die Beine, schauen uns die älteren Casinos und Hotels von Las Vegas an und sehen einfach nur dem heiteren Treiben zu.

Für den Mittwoch, unser letzter Tag in Vegas, haben wir uns noch ein Schmanckerl aufbewahrt. Heute Abend gehen wir in eine der erfolgreichsten Shows der Welt. Wir haben Tickets für Cirque du Soleil's 'O' im Bellagio, eine Show rund um das Element Wasser voller Akrobatik und Romantik, Strassentheater und aufwändiger Oper mit Livemusik. Die Bühne ist ein Wasserbecken mit 6 Millionen Litern Inhalt und auch sonst bewegt sich fast alles in dieser Show nach dem Motto 'Superlative'. Nach 90 minütiger Darbietung der etwa 80 Artisten setzen wir uns verzaubert an eine Bar des Hotels, lassen das Gesehene bei einem Drink nochmals Revue passieren. Bevor wir essen gehen, bestaunen wir abermals das Fontänenspiel vor dem Bellagio, diesmal aber bei Nacht.

Und mit Wehmut

nähern wir uns mit riesen Schritten den letzten Stunden. Wir haben uns auch hier ein bisschen verliebt. In diese Stadt, mit den vielen Möglichkeiten: ob Entertainment, Shopping, Gambling, Nightlife oder sich Verwöhnen lassen in einem Spa der riesigen Hotelkomplexe - für jeden ist etwas dabei. Es hat was dieses Las Vegas.

Am Donnerstagmorgen checken wir aus, mit einem weinenden (wegen der Suite) und einem lachenden Auge (gespannt auf die nächsten zwei Wochen). Alain ist ein wenig nervös, bekommen wir doch in wenigen Minuten unser Mietauto - und es ist uns nicht klar ersichtlich, ob wir das gewünschte erhalten. Wir machen uns auf ins Caesar Palace Hotel, wo das Hertz-Vermiet-Desk stationiert ist. Diemal mit gefühlten 400 Kilo Gepäck - wir mussten eine zusätzliche Tasche und einen zusätzlichen Koffer für die Einkäufe kaufen. Ehja?!
Wir bringen alle Formalitäten hinter uns, unterschreiben wieder mal zig Formulare und schon als wir die Schlüsseln sehen, springt Alain ein gallopierendes Rössli (zschzsch) ins Auge. Die Hoffnung steigt. Die Hertz-Dame erklärt uns den Weg zur Garage. Nach längerer Suche finden auch wir das Ziel und stehen vor Alain's neuem Baby: einem dunkelblauen Ford Mustang Cabriolet!
Man hätte zwei Bananen quer in seinen Mund gebracht, so gross war das Lächeln in Alain's Gesicht, abgesehen vom Freudentanz den er hingelegt hat.
Als wir dann alles verstaut, die Bedienungsanleitung überflogen und den iPod installiert haben, heisst es: "Gentleman, start your engine!"
Wir cruisen mit offenem Verdeck über den Strip, die Pferdchen unter der Motorhaube ziehen gut und das Gefühl von Freiheit steigt und steigt. Bevor wir aber auf unser nächstes Ziel Palm Springs zu steuern, machen wir den obligaten Halt bei legendären 'Welcom to Las Vegas'-Schild, bei welchem wir von einer freakigen, jungen Dame lautstark zum Lächeln angespornt und mit unserer Kamera abgelichtet werden.
Und so verlassen wir the Sin City und machen uns auf in ein neues Abenteuer entlang der Pazifikküste, in Richtung Westen, der Sonne hinterher. Ganz nach Lucky Luke: "I'm a poor lonesome Cowboy, and a long way from home."